Auch wenn das Eintreffen der Mannschaften erst für 9:00 Uhr geplant war, so waren die meisten dann doch früher dar, um in Ruhe noch aufbauen zu können. Voller Neugierde und mit einer gewissen Portion Anspannung betraten unsere Schützen die Halle, um sich umzuziehen, der Sportgerät aufzubauen und sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Die Organisatoren des Itzehoer HC hatten sich aber viel Mühe gemacht und neben der Vorbereitung der Halle auch ein umfangreiches Buffet vorbereitet. Dazu kam, dass wir sofort von allen herzlich empfangen wurden, auch wenn es in den folgenden Stunden darum gehen sollte, wer in die Landesliga kommt oder verbleibt und wer als "Nicht-Teilnehmer" wieder nach Hause fährt.
Wir waren mit allen Schützen, also der Stamm-Mannschaft und den Reserve-Schützen nach Itzehoe gefahren, da wir nach Tagesform entscheiden wollten, wer von uns antritt. Pro Match hat man die Möglichkeit, die drei Schützen aus dem gesamten "Fundus" auszuwählen und diese dann direkt vor dem Match zu melden. Und da für die Relegation jeder gegen jeden antreten muss, also wir, die Schützen des Itzehoer HC und die Mannschaft Uetersener SG II, wurden dann erst einmal alle mit den entsprechenden Rückennummern versehen. Die Relegation begann mit der Besprechung der Mannschaftsführer, die etwas früher als geplant startete, da ja schon alle Mannschaften früher eingetroffen waren. In dieser Besprechung wurde nochmals auf die Regeln und die geänderte Sportordnung zum kommenden Sportjahr hingewiesen und der Ablaufplan bekannt gegeben. Ebenso wurden die einzelnen Begegnungen mitgeteilt und die Meldezettel verteilt.Danach gab es eine kurze Pause, auf die dann die Begrüßung alle Schützen und natürlich der Coaches und Zuschauer folgte. Im Anschluss hatten alle Schützen 20 Minuten Zeit, sich warm zu machen und einzuschießen. Während einige sich "einzeln" warmschossen, übten einige bereits den wettkampfmäßigen Ablauf. Da bei uns noch nicht genau feststand, wer antreten sollte, machten sich alle fünf warm. Am Ende sollten Fabian, Dieter und Andreas als erstes starten.
Danach wurde es um 10:30 Uhr Ernst: in der ersten Begegnung mussten sich unsere Schützen gegen die Mannschaft der USG II antreten. Es treten immer drei aus einer Mannschaft an, die jeweils zwei Pfeile auf die beiden aufgehängten 3er Spots schießen. Wer auf welchen Sport schießt, machen die Schützen untereinander aus. Dafür haben sie insgesamt zwei Minuten Zeit, wobei die "Wegzeiten" und Wechsel dazuzählen. Da Jan nicht in der ersten Mannschaft starten sollte, übernahm er die Rolle des Coaches und gab Hinweise zur verbleibenden Zeit und zu den Treffern. Das bewährte sich, als Andreas, der für die beiden unteren Spots vorgesehen war, versehentlich die Mitte traf. So konnte Dieter entsprechend gewarnt werden, damit er nicht die selben Spot beschoss. Welche Mannschaft dann am Ende des Satzes die meisten Ringe erzielen konnte, bekommt zwei Satzpunkte, die Verlierer keinen und bei einem Unentschieden erhalten beide Mannschaften je einen Satzpunkt.
Uetersen legte gleich vor und ging mit zwei Satzpunkten in Führung. Andreas hatte am Anfang Schwierigkeiten, seinen Rhythmus zu finden, ohne dabei auch noch zuviel Zeit zu verbrauchen. Aber im Laufe des Wettkampfes wurde er und Dieter wieder schneller, so dass Fabian dann als letzter Schütze noch genügend "Luft" hatte. Den zweiten Satz gewann unsere Mannschaft und glich so auf 2:2 aus. Den dritten Satz gewann dann wieder Uetersen und zog mit 4:2 nach vorn. Im vierten Satz wurde es noch einmal spannend. Beide Mannschaften zählten aus und wussten schon, dass das eng werden wüsste. Aber Uetersen gewann dann diesen Satz mit 50 zu 49 Ringen und gewann das Match dann mit 6:2 Satzpunkten.
Die zweite Partie wurde dann zwischen Quickborn und dem Itzehoer SC ausgetragen. Also mussten unsere Schützen gleich nochmals ran. Da sich die Mannschaftszusammensetzung bewährt hatte, traten wieder Fabian, Dieter und Andreas an. Letzter fand immer besser in den Rhythmus, was sich dann auch in den Ergebnissen widerspiegelte. Fabian schoss gewohnt sehr gut und auch Dieter zeigte gute Ergebnisse. Trotzdem gewann Itzehoe den ersten Satz und startete mit einem 2:0. Der zweite Satz ging ebenso an Itzehoe, so dass wir nun bei einem Stand von 4:0 zurück lagen. Der nächste Satz konnte also schon die Entscheidung bedeuten, wobei wir dann bereits aus dem Rennen ausgeschieden wären. Also nochmals volle Konzentration und das beste Geben. Quickborn gewann den dritten Satz und verkürzte dann auf 4:2. Der vierte Satz lief ebenfalls gut und so erzielten wir den Gleichstand: 4:4. Nun wurde es richtig spannend. Laut Reglement gibt es nur insgesamt fünf Sätze pro Match, so dass nun die Entscheidung anstand. So oder so. Am Ende der Auszählung hatten beide Mannschaften 51 Ringe erzielt. Gleichstand. Ende mit 5:5 Satzpunkten, dafür aber mit einem Matchpunkt für uns.
Danach folgte die Partie Uetersen II gegen Itzehoe, bei dem sich dann beide Seiten nichts schenkten. Alle Anwesenden - und insbesondere wir - verfolgten den Verlauf mit Spannung. Auch wenn es am Anfang nach einem "Durchmarsch" von Uetersen aussah, konnte Itzehoe zweimal ein Unentschieden herausholen, so dass dieses Match mit 6:2 für Uetersen ausging.
Uetersen stand damit als Teilnehmer für die Landesliga fest, aber sowohl Itzehoe als auch Quickborn warteten nur gespannt auf die Auswertung der Ergebnisse, da noch nicht feststand, wer als zweites in der Landesliga vertreten sein würde.
Am Ende wurde verkündet: Itzehoe und Quickborn liegen in Bezug auf die Matchpunkte, als auch bei den Satzpunkten exakt gleichauf. Also Stechen.
Das Stechen wurde nach etwas anderen Regeln ausgetragen: jeder Schütze schießt nur einen Pfeil und die Mannschaft hat insgesamt nur eine Minute Zeit. Und um es noch schwieriger zu machen, wurde der 3er Spot waagerecht aufgehängt.
Die verkürzte Zeit brachte dann noch zusätzlichen Stress hinein. Man hatte als Schütze gar keinen Blick mehr für die andere Mannschaft, sondern schoss nur noch. Wir hatten ein M dabei, aber was hatten die Anderen?
Die Kampfrichter gingen nach vorne und schauten sich die Scheiben an. Dann hob Katja die Hand: Quickborn hatte zwar ein M, aber Itzehoe zwei.
Quickborn hatte gewonnen!
Während die ersten uns beglückwünschten, erhoben die Itzehoer berechtigterweise Einspruch, da ihre M's der sehr knapp waren. Die Kampfrichter begutachteten alle Pfeile mit Licht und Lupe und am Ende wurde ein M bestätigt und eines gewertet. So ging dieses Stechen unentschieden aus, da beide Mannschaften jeweils 14 Ringe erzielten. Also doch noch nicht gewonnen.
Also noch ein Stechen.
Die Nerven der Schützen waren zum Zerreißen gespannt, aber auch die Zuschauer hielten den Atem an. Im zweiten Stechen hatte leider ein anderer von uns ein M geschossen, so dass wir kaum zu atmen wagten. Was war mit Itzehoe? Alle Pfeile in der Wertung, aber wieviele Ringe? Itzehoe erreichte am Ende 26 Ringe und wir nur 18. Itzehoe hatte dann doch gewonnen.
Für einen kurzen Augenblick durften wir von der Landesliga träumen, wir gratulieren aber der Mannschaft des Itzehoer HC zum Gewinn. Spannender hätte der Wettkampf nicht sein können. Und wir haben ebenfalls gewonnen, denn wir haben auf Augenhöhe mitgeschossen und durften dabei sein.
Und eines ist gewiss: wir haben nun Blut geleckt und werden uns auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder bewerben.