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Erfolgreiches Debüt in der Landesliga Süd

Samstag, 01 Februar 2020

Erfolgreiches Debüt in der Landesliga Süd

Unsere Bogenschützen mussten viel Geduld mit aufbringen – vorletzte Saison (2017/18) in der Relegation gescheitert, letzte Saison (2018/19) kurzfristig die Meldung zurückziehen müssen, aber dieses Mal (2019/20) hat es dann endlich geklappt.

Während die meisten mit den Regeln bzw. mit dem Ablauf einer Bundesliga im Fußball vertraut sein dürften, so dürfte der Spielmodus bei der Bogenliga doch bei dem einen oder anderen für Verwirrung sorgen::
Ein Team besteht immer aus drei Schützen, die jeweils zwei Pfeile schießen. Dabei müssen die Schützen sich mit ihrem Material im sog. Koffer aufhalten, einen Bereich von anderthalb bis zwei Meter Breite und viereinhalb Metern Länge.
Der erste Schütze darf erst zum Start den Koffer verlassen und sich zur Schließlinie begeben. Der nächste Schütze darf dann aber erst den Koffer verlassen, wenn der vorherige wieder komplett in diesem angekommen ist.
Es ist also ständig Bewegung vor und in dem Koffer und jeder Schütze versucht, möglichst wenig Zeit durch das Gehen zu verlieren.
Und als wäre das noch nicht genug, haben diese drei Schützen für ihre insgesamt sechs Pfeile nur 120 Sekunden. Also genau die Zeit, die normalerweise einem einzelnen Schützen ohne Bewegung für insgesamt nur drei Pfeilen zur Verfügung steht.
Wäre der Wechsel auf beengtem Raum nicht so hektisch, so könnte man eine geheime Choreographie vermuten. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum während des gesamten Wettkampfes laute Musik gespielt wird. Von Disko bis zu Schlager ist da alles vertreten.

Da für die Liga-Wettkämpfe ein hoher organisatorischer Aufwand (z.B. für die gesamten Markierungen) notwendig ist, werden die Wettkampftage 1 und 2 an einem, die Tage 3 und 4 an einem weiteren Kalendertag ausgetragen.
Die Schützen sind also mit nur kurzen Unterbrechungen jeweils den ganzen Tag (von 10:00 Uhr bis etwa 16:00 Uhr) am Schießen. :
Daher treten die meisten Mannschaften mit deutlich mehr als nur drei Schützen an, damit zwischen den Matches gewechselt werden kann.

Da die Landesliga Süd aus insgesamt sechs Teilnehmern besteht, werden pro Wettkampftag insgesamt fünf Matches ausgetragen.
Diese können, je nach Ergebnissen, aus drei bis fünf Sätzen bestehen. Danach steht in der Regel der Gewinner fest.
Für jeden gewonnenen Satz bekommt die Mannschaft zwei Satzpunkte, bei unentschieden nur einen und bei einer Niederlage keinen.
Gewonnen hat die Mannschaft, die als erstes dann sechs Satzpunkte hat.
Bei den Matches ist es dann analog dazu: jedes gewonnene Match bringt zwei Matchpunkte und jedes Unentschieden einen.

1. und 2. Wettkampftag

Gastgeber der ersten beiden Wettkampftage war BOBS, also der Bad Oldesloher Bogensport e.V.

Gegen 9:00 Uhr trafen dann die ersten Mannschaften ein und auch unsere Vereinskameradinnen und -kameraden mussten sich erst einmal einen Überblick über die Situation verschaffen.
Während einige Mannschaften schon echte Liga-„Profis“ sind, so waren wir ja blutige Anfänger.
Dazu kommt, dass einige unserer Kameraden aufgrund von anderen Verpflichtungen nicht antreten konnten, so dass unsere Mannschaft aus nur drei Schützen und einem „Spotter“ bestand.
Letzterer ist wichtig, um die Scheibe bzw. die Trefferlage im Blick zu behalten, so dass es im Eifer des Gefechts nicht dazu kommt, dass ein fehlgeleiteter Pfeil dem folgenden Schützen nicht als Fehlschuss im Wege steht.

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Nach der allgemeinen Begrüßung fand die Besprechung der Mannschaftsführer statt, in der die für den jeweiligen Wettkampftag geltenden Absprachen (Anzahl Einschießpassen, Dauer der Pausen, etc.) getroffen werden.
So traten Annette, Barbara, Dieter und Günter an, das Beste daraus zu machen.

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Danach folgten die Einschießpassen und schon wurde es ernst:
Anfänger SVQR gegen die erfahrene Mannschaft USG II, welches diese erwartungsgemäß mit 0:6 für sich entscheiden konnten.
Nach diesem „nassen Waschlappen“ war unser Team wach.
Das zweite Match gegen den Gastgeber konnte unsere Mannschaft in einem schwierigen Wettkampf dann 6:4 für sich entscheiden.
Und auch das dritte Match gegen Itzehoe gewannen wir 6:2.
Danach trafen unsere Schützen auf die sehr starke Mannschaft aus Glückstadt. Aber wir wollten das Feld nicht kampflos dem Gegner überlassen und so holten wir doch immerhin noch zwei Satzpunkte, bevor Glückstadt mit 6:2 gewann.
Abschluss dieses Wettkampftages machte dann die Partie gegen Stockelsdorf, welches unser Team dann mit einer „neuen Fönfrisur“ 0:6 verlor.

Am Ende des ersten Wettkampftages lagen wir auf Platz 6, punktgleich mit dem Fünftplatzierten Itzehoe.
Das war aber kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen, sondern sich nochmals voll reinzuhängen. Es war uns ja schon klar, dass wir erst einmal die Erfahrung sammeln bzw. die Routine bekommen mussten. Aller Anfang ist schwer.

Nach der Mittagspause, in der Gastgeber die Gäste mit einer Dudelsack-Darbietung unterhielt, ging es dann mit dem 2. Wettkampftag weiter.
Zum Glück gab es wieder Einschießpassen und unser Team konnte an Selbstvertrauen gewinnen.

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Schon im ersten Match, wieder gegen die USG II, konnte unsere Mannschaft bereits zwei Satzpunkte mit nach Hause nehmen. Auch wenn die USG wieder gewann.
Das zweite Match gegen Itzehoe verloren wir nur knapp 4:6 und auch gegen Glückstadt konnten wir dieses Mal Punkte wieder gut machen und gewannen am Ende 6:4.
Im vierten Match gegen Bad Oldesloe verloren wir dann unglücklich mit 2:6, hatten aber auch teilweise echt starke Momente.
Das letzte Match dieses Tages war wieder gegen die Mannschaft aus Stockelsdorf, welches diese dann erwartungsgemäß 6:0 gewann.

Am Ende landete unser Team nach der offiziellen Auswertung auf dem 4. Platz.
Die Atmosphäre und die ganzen Eindrücke, aber auch der Spaß an der Sache waren der Grund für die gute Stimmung unserer Schützen.
Wir waren nicht letzter geworden und die Ergebnisse zeigten, dass wir durchaus mithalten konnten.

3. und 4. Wettkampftag

Dieses Mal durften wir in Uetersen zu Gast sein. Diese hatten nicht nur die Halle entsprechend vorbereitet und das Trainerbüro für das Catering in Beschlag genommen, sondern hatten auch jedem Team eine eigene Umkleide zur Verfügung gestellt.

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Und es kam, wie es kommen musste: von der Truppe, die bei den ersten beiden Wettkampftagen dabei war, konnte die Hälfte nicht, weil sie z.B. arbeiten musste.
Zum Glück konnte Andreas wieder dabei sein und auch Jan, der eigentlich Compund schießt, kam zur Unterstützung dazu.
So bestand unsere Mannschaft aus Annette, Dieter, Jan und Andreas.

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Wie bei jedem Wettkampftag folgte zunächst die Begrüßung.

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Das erste Match war wieder gegen Uetersen II, welche auch dieses Mal die stärkere Mannschaft war. So verloren wir 0:6.
Das zweite Match war gegen Bad Oldesloe, mit denen wir uns am WKT1+2 schon ein heißes Duell geliefert hatten. Dennoch konnten wir die einzelnen Sätze ganz knapp für uns entscheiden, so dass es am Ende 6:0 für Quickborn hieß.
Dann kam Stockelsdorf, gegen die wir beim letzten Mal verloren hatten. Aber dieses Mal wollen wir uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und hielten dagegen. Am Ende mussten wir uns ganz knapp 4:6 geschlagen geben.
Das dritte Match verloren wir 2:6 gegen Itzehoe. Aber auch nur knapp.
Gegen Glückstadt mussten wir uns dann leider auch geschlagen geben (0:6), da sie die eindeutig bessere Mannschaft war.

Das führte dazu, dass wir den 3. Wettkampftag als rote Laterne beendeten.

Zu unserer Ehrenrettung muss man aber auch sagen, dass Annette gesundheitlich angeschlagen war und Jan als Compunder mit einem Recurve-Bogen aus ausgeliehenen Einzelteilen schoss.
Trotzdem waren unsere Ergebnisse sehr zufriedenstellend, wenn man mal von den unglücklichen Ausreißern absieht. Vom Niveau mussten wir uns vor niemandem verstecken.

Der 4. Wettkampftag begann damit, dass Annette nach Hause fuhr, da sie sich nicht fühlte. Somit war das Schicksal der drei Verbliebenen besiegelt: wir mussten durchhalten, hatten wir nun doch keine Möglichkeit mehr, auszuwechseln.

Zu unserer Freude bekamen wir Besuch von ehem. Vereinskameraden und von Freunden, die uns kräftig anfeuerten und uns auch das eine oder andere Mal mit einem Blick durch das Fernglas unterstützen.
Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.

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Das erste Match führte uns mit Glückstadt zusammen, die heute wieder unerhört gut schossen. Insofern konnte man die 0:6-Niederlage gut wegstecken.
Das zweite Match war wieder gegen Itzehoe. Hatten sie uns noch im ersten Durchgang geschlagen, so konnten wir ihnen immer mehr Ringe abnehmen und wir gewonnen am Ende mit 6:4.
Das wirkte wie ein Befreiungsschlag und auch Jan wurde immer besser.
Das dritte Match gegen Bad Oldesloe konnten wir dann klar mit 6:0 für uns entscheiden.
Als nächstes trafen wir auf den Angstgegner USG II, die uns bisher immer „abgeledert“ hatten. In einem spannenden Duell, wo sich beide Seiten nichts gaben, konnten wir am Ende mit 6:2 den Platz als Sieger verlassen.
Das fünfte und letzte Match war gegen Stockelsdorf. Und auch dieses war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, den wir dann leider am Ende mit einem Ring Differenz verloren.

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Am Ende landeten wir auf sicher wieder zurück auf den 4. Platz.

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Wären alle Wettkampftage wie der vierte gelaufen, dann wäre sehr wahrscheinlich auch eine noch höhere Platzierung möglich gewesen.
Und so freuen wir uns schon auf die nächste Saison.

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Vielen Dank an Hannes Kornemann, der während des 3. und 4. Wettkampftages Fotos gemacht hat.